YMO Gedankensplitter 1
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Thematischer Inhalt meiner Bilder ist die Farbe, in dem Sinne, dass es weder existenzialistische noch kulturelle oder politische Konnotationen gibt. Die Farbe ist der Grundstein des Denkens, das Ur-Alphabet des menschlichen Geistes.
Im spatialistischen Sinn ist für mich immer der Schein – die Außenform – das wichtigste, daher die lange Suche nach der Form: Das Leben ist nackt, das Leben braucht immer eine Hülle. Die Natur der Dinge besteht in einem ständigen Verschleierungsprozess.
Ich male teilweise abstrakte Landschaften, in denen manchmal der Mensch unter der Form einer Silhouette erscheint; Menschen in unmöglichen, unlogischen Situationen.
Ich baue meine Landschaften wie Sätze.
Farben (größere Flächen oder nur angesetzt) sind Akzente, Punktuationen, Worte, Sätze, d.h. Fragmente eines idealen Bildes, das es nicht gibt, außer vielleicht im Unbewussten.
Meine Hand malt, dadurch komme ich meinen Gedanken, Emotionen und Ängsten näher. Ich erwarte beim Malen keine Antwort, mich interessiert nur eine szenische Darstellung der Farben, Formen und aller ihrer möglichen Schattierungen.
Ich versuche, meine inneren kosmischen Elemente zu visualisieren indem ich kleinste, innere Bewegungen unter Ausschaltung der Vernunft grafisch umsetze. In mir drängt es nach Aussen, eine Art Bewegung, die sich kaum fangen lässt – sichtbar und vermutbar nur durch ihre Spuren – wie in einem Traum, den man nicht festhalten kann.
Materie ist für mich expressiver als das Subjekt.
Ymo Yvan Moallic 2010